07Sept
2016

Centralia Washington

Nachdem heute morgen die Wolken quasi zur Tür hereinkamen und es schon wieder / immer noch nieselte, haben wir das Projekt Mount Rainier aufgegeben! Immerhin sahen wir ihn kurz von Olympia (Haupstadt) aus der Ferne,  dann muß das eben genügen.

Wir wandten uns Richtung Westen und radelten wieder über Hügel, Regenwald und Flußtäler, der Verkehr war zu vernachläßigen, da es hier eine Interstate gibt. Es ist eine sehr einsame Gegend, aber nur auf den ersten Blick, überall stehen versteckt und weit verstreut Häuser. Da sind es mal gut 40 km bis zur nächsten Tankstelle oder einem kleinen Lebensmittelladen. Von Morton fuhren wir fast 50 km , um nach Onalaska zu gelangen. Ein winziger Ort, der aber die Versorgungssation für die "Waldbewohner" ist. Wir saßen einige Zeit auf der Bank vor dem grocery-store , sahen den Vorübergehenden/-fahrenden  zu und gaben Auskunft nach dem woher und wohin.  Der Schulbus ist auch eine Weile unterwegs, bis er alle Kinder eingesammelt hat und sie nachmittags wieder abliefert. Auf einer Hochebene war vermutlich durch Rodung, Weideland enstanden und Kühe tummelten sich auf den Weiden, sehr erfreut über die Abwechslung, wenn Karl sein lautes "Muh" erschallen läßt. Er hat damit schon manche Stampede ausgelöst.

Unser Puls schnellte auch einige Male in die Höhe, wenn die Wachhunde sich bemüßigt sahen, ihren Dienst gewissenhaft auszuüben. Mit unserem sonst so bewährt gesäuseltem "Ja, wo ist der gute Hund" kamen wir heute nicht weit. Hat man das Grundstück passiert, schwindet aber glücklicherweise auch ihr Interesse.

So erreichten wir Chehalis, eine kleine Stadt (6000 EW), die bereits 1851 gegründet wurde. Die Altstadt ist sehr schön renoviert und auch noch mit Läden, nicht nur mit Schildern "For Rent" in den Auslagen. Im alten Bahnhofsgebäude ist ein sehr nettes Museum mit der Geschichte des Lewis County untergebracht. Neben den üblichen Ausstellungsstücken eine Miniatur-Eisenbahn sicher 3 auf 12 m , die jedes Eisenbahnerherz höher schlagen läßt. Auf Knopfdruck setzten sich verschiedene Züge in Bewegung, die durch das nachbaute Chehalis, an Sägemühlen vorbei oder Berge hinaufschnauften. Zu unserer großen Freude war sonst niemand im Museum und wir konnten nach Herzenslust Eisenbahn spielen!  Ebenfalls auf Knopfdruck konnte man einen Baum absägen und umstürzen lassen, der sich nach 2 Minuten wieder aufrichtete! Wir hatten echt Spaß.

Die letzen Kilometer bis Centralia schafften wir auch noch und aßen heute Abend in einem alten Pub, dem Olympia Pub aus den Anfängen der Stadtgründung um 1912. Schöne Tiffany-Lampen, ein riesiger gußeiserner Ofen, Billardtische, alte Holzbänke und -tische, Schaukelstühle - wir kamen aus dem Gucken gar nicht mehr heraus und das beste Essen überhaupt gabs dazu!!

Morgen radeln wir weiter in Richtung Westen.

 

Onalaska Grocery                                          Timberrrrr (Holzfäller)