17November
2016

Green Valley

Das Arizona Sonora Desert Museum ist eigentlich ein Park! Ein Park , der ungefähr 20 km westlich von Tucson mitten in der Wüste liegt. Auf verschlungenen und verwirrenden Pfaden wandert man über 4 km durch Kakteenland, aber auch durch eine Art Zoo, in der die heimischen Tiere zu sehen sind. Wir machten eine Führung durch das Kakteengebiet mit. Was mich am meisten faszinert hat, ist, daß die großen Saguaro-Kakteen im Alter von 60 erst Arme bekommen, es gibt welche , deren Alter man auf 200 Jahre schätzt. In den ersten 5 Jahren wachsen sie 4 cm und sind das Futter für viele Nager. Gut aufgepaßt, gell? Es ist wirklich interessant welche Überlebensstrategie sich Pflanzen und Tiere einfallen lassen, um in dieser unwirtlichen Gegend zu überleben. Des weiteren ist eine große Reptilienausstellung, in der geduldige Volunteers ebenso geduldige Schlagen um den Arm wickeln, die man anfassen darf. Da auch der Golf von Kalifornien zu dem Wüstengebiet gehört, sind Biber (Bibi !!), Otter und zahlreiche Fische zu betrachten. Der Mountain Lion hat jegliche Zusammenarbeit verweigert, wie die Dame erklärte, er hat eine Felsennische, die im Sommer mit Aircondition gekühlt und im Winter beheizt wird, er hat sich aber eine Nische ausgesucht, wo höchstens eine Pfote und sein Schwanz zu sehen sind. Wie überhaupt, die Tiere sehr artgerecht gehalten werden,alle haben Rückzugsgebiete und sind dann eben nicht zu sehen oder nur ein bißchen . In Großvolieren schwirren Kolibris und andere heimische Vögel. Mittags war eine Vorführung einiger Tiere. Wie ein Skunk, ein Papagei, ein Stachellschwein und ein sehr seltener Gecko denn leben und welche Lebensräume sie benötigen. Wie überhaupt alle Tiere, die dort zu sehen sind, verletzt oder verlassen aufgefunden wurden und nun im Museum so wild wie möglich leben. Nachmittags besuchten wir noch eine Raubvogel-show , ebenfalls mit Belehrungen, wie diese Vögel leben und wie man sie in freier Wildbahn erhalten kann. Wie ihr seht, ein sehr unterhaltsamer und lehrreicher Tag! Das Wetter war auch sehr gut, sonnig, aber nicht zu heiß, nur noch 20°, ideal zum besichtigen. Nach soviel Flora und Fauna war uns nach noch mehr Kultur und wir besichtigten die San Xavier Mission aus dem Jahre 1752, für hiesige Verhältnisse uralt. Wirklich malerisch liegt die Missionskirche so weiß in einem grünen Tal, auch innen ist sie sehr schön bemalt. 

Mit dem Auto ist man schon ganz schön schnell und so fuhren wir noch 30 km weiter nach Green Valley. Zu unserer großen Überraschung sind die Angaben wieder in Kilometer. Green Valley wirbt mit "great for retirement", also ideal für Rentner. (Wäre das was für Lone Rancher?). Wie alt die Rentner hier sind, davon konnten wir uns heute Abend im Restaurant überzeugen, als selbst wir den Altersdurchschnitt senkten und vor allem überzeugte uns das Blutdruckmessgerät am Eingang!!! Vermutlich kann sich der Senior von seiner Fahrtauglichkeit überzeugen. Mich würde wirklich interessieren, wer im Sommer noch hier wohnt, alle, die wir bisher getroffen haben "moven" im Winter aus dem Norden hierher. So war Tuscon vor der Erfindung der Klimaanlage ein Dorf und erst seit den 60er Jahren boomt die Stadt. Im Großraum leben ungefähr 2 Millionen Menschen, dazu trägt auch eine große Universität bei.

PS : Wie ich soeben bei google nachgesehen habe, liegt der Altersdurchschnitt in Green Valley bei 72!

 

Arizona Sonora Desert Museum

San Xavier Mission