05November
2016

Peach Springs - Hualapai Indianerland

Die Route 66 führte uns durch viele verlassene Orte. Wer ein Faible für morniden Charme hat, ist hier genau richtig. Das Wetter ist immer noch sonnig und warm, obwohl Kingman 1000 m hoch liegt und Peach Springs um die 1400m. In den Alpen hätte man da wenig Freude beim radfahren, schätze ich.

Briefkästen sind immer ein Motiv!!

Impressionen aus Hackberry, den Ort gibt es praktisch nicht mehr, aber die ehemalige Tankstelle ist ein Treffpunkt. Es gibt Souvenirs, Kaffee, abgepackten Kuchen und viel zu sehen. Hackberry heißt übrigens Zürbelbaum und der gehört zu den Hanfgewächsen, habe ich noch nie gehört..

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Samstags singt Bridget Songs aus den 60er und 70er Jahren, zu unserer und ihrer Freude haben wir ein ganze Weile zugehört und uns unterhalten. Sie hat eine ganz gute Stimme und wir hatten Spaß!

In Tuxton kamen entlang der Route 66 vier  Motels und vier Restaurants. Übrig geblieben sind verwitterte Werbetafeln und langsam verfallende Motels. Bibi hat recht, der Gedanke an "Out of Rosenheim" kommt auf. 

Die Landschaft ist phantastisch, weites Land so weit das Auge reicht, das ist das was ich an den USA so liebe.

Blick nach Westen                              und   Blick nach Osten, wir konnten heute einige Male unser beliebtes Ratespiel machen - was schätzt du wieviele Kilometer sind es bis zum Horizont ? -  Ich verlor haushoch, schätzte ich 5 km waren 15 km....

Heute nachmittag kamen wir an einer Art Privat-Zoo vorbei. Wir besichtigten ihn (auch aus Mitleid) als sich herausstellte, daß die Betreiber wilde Tiere aufnehmen, die ihren Besitzern "über den Kopf gewachsen sind", so wollte ein junger Mann sein Glück als Tiermanager beim Film mit einem Grizzley versuchen. Als der Bär 10 Monate alt war, wurde er fürs Appartement zu groß und er versuchte ihn loszuwerden. Auch weiße Tiger, Liger - hatte ich auch noch nie gehört - eine Kreuzung zwischen Löwe und Tiger, Affen, Bengalische Tiger, Emus - kurz, es ist unglaublich was sich manche Menschen kaufen , um nach 3 Monaten festzustellen, hoppla, der Tiger kann mich ja töten. Es war also Mitleid, das uns zum Besuch zwang, die Tiere haben aber nun ein großes Gelände und ihre Ruhe!

 

Blick in Richtung Grand Canyon, der gar nicht so weit weg ist, aber auf 2000m Höhe liegt und da ist es dann doch kalt. Aber die Sicht dorthin heute in der Abendsonne war phantastisch.

Wir sind in Hualapai-Land, was soviel heißt wie "Menschen von den großen Pinien".  Polizei und Verwaltung sind intern geregelt, das heißt im Prinzip gelten die amerikanischen Gesetze, die Tribes haben aber die Möglichkeit, manches nach ihren Gesetzen zu handhaben. Das Motel ist sehr schön, hat nur den einen Nachteil, daß es an der Bahnstrecke liegt und alle 15 Minuten ein Güterzug mit 4 Loks und 80 - 100 Wagen laut hupend vorbeidonnert. An der Lobby gab es kostenlose Ohrstöpsel, wie in den meisten Reservaten gibt es keinen Alkohol, so müssen wir es mit den Ohrstöpseln versuchen....ein Bier zur "Beruhigung" wäre gar nicht schlecht gewesen.

Das Wetter soll weiterhin warm bleiben, wir radeln noch ein paar Tage auf über 1400m Höhe. Der Sturm hat heute auch stillgehalten, es war allenfalls Wind, aber auch nicht ständig.  Einen schönen Sonntag euch allen mit einem lazy sunday afternoon...