06November
2016

Ash Fork

Bei 3° und Sonne , eingepackt in nahezu alle Jacken und Hosen, die ich dabei habe, starteten wir um kurz nach 8 Uhr. Die Ohrstöpsel haben nicht viel getaugt, ich froh,als die Nacht vorüber war. Zunächst ging es bergauf und es ist mir ein Rätsel, warum das Motel unten neben die Eisenbahn gebaut wurde und nicht auf der Höhe, weg vom Gehupe des Zugs und mit tollem Blick auf die Ausläufer des Grand Canyons. Die Strecke war nahezu frei von Verkehr und die Straße nicht ganz schlecht. So radelten wir dahin und nach 20 km waren wir bei den Grand Canyon Caverns angelangt. Als wir sahen, daß man mit einem Aufzug 210 m in die Höhle hinab muß, war unser Interesse erloschen....Sie heißt auch nur so und hat keinerlei Verbindung zum Grand Canyon. Es war jedenfalls bereits so warm in der Sonne, daß ich das meiste auszog und in kurzer Hose und kurzärmeligem T-Shirt weiterradeln konnte.Karl ist ja ein Mann und ist tapfer schon in seinem üblichen "Sommer-Rad- Outfit" gestartet. Wenn es am 6. November auf einer Höhe von 1500 bis 1800 m tagsüber 22° hat , zeigt das wie südlich wir hier sind. Arizona hat keine Sommerzeit, obwohl wir hier schon Mountain Time hätten, so daß es abends nicht noch früher dunkel wird, zur Zeit gegen17 Uhr30 und 18 Uhr. Hügelig ging es weiter durch endlose Weidegebiete mit einigen wenigen Kühen.  Eine Endlos-Straße war auch dabei, man sah ganze 27 km, das ist unser derzeitiger Rekord. Nach 60 km erreichten wir Seligman, auch ein legendärer Ort an der Route 66. Ein findiges Brüderpaar setzte sich in den 70er Jahren dafür ein, die Route 66 ins "Historic Landmark" Register aufzunehmen, um so ihr Burger-Restaurant und ihren Frisörsalon (und sich selbst) am Leben zu erhalten. Da nach dem Bau der  Interstate,  die Einnahmequelle des Ortes weggebrochen war. Der Plan ging ziemlich gut auf, aber wenn die Motorradfahrer nicht mehr kommen, wird auch Seligman vollends zur Geisterstadt. Heute ist Seligman absolut sehenswert, zwischen 50er Jahre Charme und " ich bin originell " . Wir trafen auf 2 Radfahrer aus Kanada, die in Chicago gestartet sind und die Route66  bis Los Angeles abradeln. André ist 79, das hat uns Hoffnung gemacht.Sie sind im Übrigen auch "creditcard-touring", wie uns Steve gestern erklärte, auch sie haben keine Lust mehr morgens aus dem kalten Zelt zu krabbeln. So reicht wenig Gepäck und die Kreditkarte - Luxus, ich weiß! Jedenfalls mußten wir noch weitere 40 km zurücklegen und hatten einen wunderschönen Blick auf den über 3700m hohen, schneebedeckten  San Francisco Mountain bei Flagstaff. Letztes Jahr haben wir in der Nähe übernachtet und ihn fast einen halben Tag umrundet, diese Tour ist mir tief im Gedächtnis - und im Herzen, so schön war sie.. 

Ash Fork hatte leider niemanden, der eine gute Idee zur Vermarktung hatte! Der Ort ist nahezu ausgestorben. Das Motel überlebt, da es neben einer Tankstelle unweit der Interstate steht. Von außen sieht es ganz nett aus, im Adobe Stil, innen ist es ok. Es scheint mehr für Arbeiter gedacht mit einer Küchenzeile und einer wilden Mischung an Mobiliar!

                                                                       es wird warm!!

Eisenbahn                                                     German Bratwurst in Seligman, leichter                                                                                  Radfahrer und Sportler Imbiss

Seligman Kunst                                             

Blick auf den San Francisco                                    Ash Fork