11Sept
2016

Astoria Oregon

Mit Washington sind wir jetzt durch! Für die Statistik-Fans: nach 359 km in Kanada waren es 776 km in Washington, als wir heute Abend Oregon erreichten. Gestern sind wir von South Bend nach Long Beach geradelt. Eigentlich eine wunderschöne Strecke durch Marschland, Regenwald über Flüsse, vom Pazifik war allerdings wenig zu sehen. Wenn, ja wenn nicht car show in Long Beach gewesen wäre! So überholten uns tausende  (gefühlt) von alten , noch älteren, kuriosen Autos und Riesenwohnmobile, die dem Ganzen beiwohnen wollten. Wir hatten keine Ahnung davon, bis uns Dan, unser warm shower Gastgeber davon per e-mail mitteilte. Die Autos zu sehen war ganz lustig, aber in der Benzinwolke rumzufahren nur begrenzt lustig. Na ja, wir erreichten Long Beach letztendlich und Dan hieß uns herzlich willkommen. Da seine Tochter mit einer Freundin auf Besuch war, blieb für uns das Klappbett in der Garage. Das hört sich jetzt schlimmer an als es war, die Garage war riesig und die Betten nagelneu, extra für Besuch der Enkel angeschafft. Von der Garage ging es auch direkt ins Haus, wo ein Bad, großes Wohnzimmer mit Küche und Dan mit Bier auf uns wartete. Dan sieht leider sehr schlecht und kann nur mit seiner Tochter mit dem Tandem mitfahren. Da sie in Seattle lebt, ist das nicht allzu oft. Er wohnt direkt am Pazifik und da sahen wir ihn dann auch so richtig, Wind, hohe Wellen und Dünen - wunderschön!! Wir aßen abends in einer Hamburgerbude mit Blick auf die eine der beiden Straßen dieser Halbinsel. Die Autos fuhren die ganzen 40 km auf uns ab - a big parade!

Dan machte uns ein herzhaften Frühstück mit Eiern und Speck, sowie Waffeln mit Butter und Maplesirup. Dabei bewundere ich immer die perfekt ausgestatteten Küchen, die halbrund ins Wohnzimmer übergehen. Auch die Hauswirtschaftsräume sind viel wert, überhaupt spielt Platz keine Rolle. Die Zimmer, die Bäder (mindesten 2) der riesige living room ist mit unserem Wohnzimmer völlig falsch übersetzt. Gestärkt radelten wir den Lewis and Clark Discovery Trail entlang , ein 10 km langer geteerter Weg durch die Dünen, ökologisch grenzwertig, zum radfahren ein Traum!  So erreichten wir das Lewis und Clark Interpretive Center, die beiden erforschten 1805/06 den "Wilden Westen", denn westlich von St-Lewis war unbekanntes Land. Die Ausstellung zeigt die Mühsalen dieser Expedition ziemlich deutlich. Wie immer in den Museen kann man verschiedene Sachen ausprobieren, zum Bsp. ein Kanu beladen ohne das es kippt! Doch nicht nur das Museum ist dort in einem alten Fort - man sieht die Mündung des Columbia-Rivers in den Pazifik fließen! Wie muß sich erst die Expedition gefühlt haben, als sie das sahen.

Weiter radelten wir über Ilwako und Chinook am Columbia-River entlang nach Astoria. Dorthin führt eine 6 km lange Brücke vor der uns ein Herr in einem Café eindringlich gewarnt hat und uns extra Schilder schrieb, die wir hochhalten sollen, damit uns jemand im Auto mitnimmt. Nachdem alle , die an der car show teilnahmen, wieder zurückfuhren, schien uns das eine gute Idee. So standen wir keine 10 Minuten an einer Parkbucht vor der Megler-Brücke und hielten unser Schild hoch, als ein junges Pärchen aus Vancouver stoppte und uns in ihren VW-Bus verfrachtete. Als wir sahen wie schmal der shoulder ist und wie stark der Wind über den Pazifik hereinblies , waren wir dem Herrn im Café und unseren beiden Kanadiern sehr, sehr dankbar! Auf der anderen Seite fuhren sie mit uns bis downtown. Von dort radelten wir durch die wirklich sehr schöne und lebendige Stadt Astoria und erreichten über den Riverwalk unser Best-Western Hotel. Vielen Dank nochmals für das Geburtagsgeschenk, ihr Lieben!

 

Home sweet home                                Der Pazifik

                                                        Dan Holly Laurie und ich

  Astoria

PS an Katharina: vor South Bend passierten wir Raymond, der Ort an dem Nirvana den ersten  Auftritt hatte.