09November
2016

Cottonwood

Hi Guys, na habt ihr den Schock verdaut? Wir wurden hier auch auf den Wahlausgang angesprochen, doch was soll man dazu sagen? Wie verhaßt Hillary ist, wurde uns auch erst klar.

Na denn, wir sind in den übllichen kühlen Morgen geradelt, nach 9 Uhr scheint die Sonne schon so kräftig, daß es richtig warm wird. Auch der Berg hat zur Erwärmung beigetragen. Auf einer schmalen Straße, der 89A  stiegen wir in vielen Kurven auf 7023 feet hinauf, ungefähr 2100 m, auf den Mingus Mountain. Es ging durch einen richtigen Wald mit Ponderosa Pine und Kiefernarten. Oben angekommen bliess ein sehr kalter Wind, so naßgeschwitzt war er unangenehm kalt. Ich zog meine Jacke wieder an und bergab ging's. Doch dann hielten wir fast in jeder Kurve, der Ausblick raubte uns fast den Atem. Eine Phrase, aber zutreffend wie selten. Wir überblickten das Valle Verde Tal mit den roten Felsen (Red Rocks) im Osten, sahen auf das Colorado Plateau, das sich ebenfalls 2000m aus der Ebene erhebt. Über diese Ebene kommt man zum Grand Canyon , um dann in diesen Abgrund  zu sehen. Was das tollste Erlebnis überhaupt ist, unvergesslich. Doch auch diese Abfahrt entlockte uns "Oohs" und "Aahs" , da sich mit jeder Kurve die Blickrichtung änderte. Ganz bestimmt eine der schönsten Strecken, die wir je geradelt sind. Nach etwa 8 km erreichten wir die ehemalige Minenstadt Jerome. Um 1925 lebten 15 000 Menschen dort, nach dem Ende des Kupferabbaus in den 50er Jahren noch 50 heute sind es 500. In zahlreichen Cafés, Restaurants, Galerien und sonstigen Läden kann man als  Tourist in luftiger Höhe und bei grandioser Aussicht die Zeit verbringen. Es hat uns sehr an Bergdörfer in Griechenland erinnert. Die Häuser kleben förmlich am Fels ,schmale Sträßchen durchziehen den Ort und eine große Kirche thront über allem. Jerome liegt wieder auf nur 1500m und es war deutlich wärmer. Natürlich machten wir Halt und sahen uns die bewohnten und unbewohnten Häuser, Saloons und ehemaligen Hotels an, wovon wohl 12 Bordelle waren, eine der Betreiberinnen galt bei ihrer Ermordung 1905 als reichste Frau von ganz Arizona! Wie ihr seht, spannende Geschichten gab es dazu. Nach der Pause mit ausgezeichneten Sandwichs, ging es weiter bergab. Die beeindruckende Aussicht blieb uns erhalten, um sie geniessen zu können, radelten wir mit vielen Stopps. Wir beschlossen  nicht viel weiter zu radeln, sondern noch eine ehemalige Indiandersiedlung zu besichtigen. Tuzigoot liegt auf einem Hügel im Verde Tal und ist eine wiederaufgebaute Pueblo-Siedlung. Wirklich malerisch liegen die Ruinen da, auch wie in Griechenland. Viel Spaß hatten wir mit fünf Kindern, die mit ihrer Mutter unterwegs waren und Junior Ranger werden wollten. Dazu bekommen die Kinder ein Heft an der Kasse und müssen einige Fragen beantworten, die nur durch aufmerksames Wandern durch das Gelände und die Ausstellung gelöst werden können. Anschließend gibt es ein - fast- goldenes Abzeichen und man darf kurz einen Rangerhut aufsetzen! Wir radelten die letzten Kilometer in der Abensonne und im Abendverkehr nach Cottonwood. Hier sind wir nur noch etwas über 1000m hoch. Als wir heute Abend zum Mexikaner essen gingen, prangte ein "Happy Christmas" an der Tür und drinnen stand ein wunderschöner Weihnachtsbaum in den mexikanischen Farben mit roten, grünen und silbernen Glaskugeln dekoriert. Mir wurde ganz warm ums Herz!!

Noch eine kleine kuriose Geschichte, die ich gestern vergaß zu erwähnen. Prescott hat ein Antiquariat und wir konnten nicht daran vorbeigehen. Was finden wir in der Abteilung "Foreign Languages" ein Buch "Geschichte von Vaihingen auf den Fildern" von 1936. Kurz waren wir geneigt es zu kaufen, wir verwarfen den Gedanken aber wieder. Es wäre interessant zu erfahren, wie es nach Prescott kam.

Unser Hotel in Prescott

Mugain Mountain                                             Jerome

Blick Richtung Colorado Plateau und Verde Valley

Jerome

Der neue Junior Ranger!