21Sept
2016

Crescent City California

Nach 665 km haben wir Oregon durchradelt. Auf den letzten 60 km gab die Küste wirklich nochmal alles. Nach dem Frühstück stieg es erstmal auf fast 300 Höhenmeter zum Cape Sebastian. Bewaldete Hügel, Arches im Meer, von Meer und Wind geformte Bögen, sandige Buchten - kurz traumhaft!

Die Sonne schien, doch der Wind war wieder ziemlich kalt, wie kalt sah man an unseren roten Gesichtern heute abend! In Brookings Harbor stärkten wir uns mit Cappuccino und Scones in einem Café. Der Ort wurde bei dem Erdbeben in Fukushima ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Man glaubt es kaum, der Pazifik stieg so an , daß der Chetco-River nicht mehr abfließen konnte und so den Hafen überspülte. Ein richtig guter Radweg führte uns auf kleinen Farmsträßchen aus Oregon hinaus. Ob ihr es glaubt oder nicht, es war richtig schön mal wieder Kühe und Berge zu sehen!

In Kalifornien sieht es genau so, an der Stateline wird man aber tatsächlich befragt, ob man Obst einführt. Sie fürchten um eingeschleppte Käfer oder Obstkrankheiten. Seltsamerweise wurden wir an der Kontrolle vorbeigewunken! Wir radelten auch hier weiter durch Farmland und erreichten nach weiteren 34 km Crescent City. Die Stadt hat 6500 Einwohner, wovon die Hälfte in einem Hochsicherheitsgefängnis sitzt! Hier kommen alle Strafgefangenen hin, die sonst nicht zu bändigen sind. Wir kamen direkt daran vorbei. Das sah schon ganz schön beängstigend aus, hohe Mauern, Stacheldraht, Wachtürme, Hinweisschilder ja keine Anhalter mitzunehmen, ist aber der Hauptarbeitgeber seit auch hier die Holzindustrie abgewandert oder eingebrochen ist. Ansonsten glaubt man mal wieder in eine Weltstadt zu kommen. Große Malls säumen den breiten Hihgway 101, der mittenhindurch führt. Danneben sieht aber auch sehr viele RV- Residentals, das sind Wohnbezirke, wo Menschen in großen Wohnwagen leben. Das ist überall in den USA nicht ungewöhnlich, ein fester Untergrund mit Strom - und Wasseranschluß wird an Wohnmobilbesitzer vermietet. In Florida oder Texas waren es meist Kanadier oder Amerikaner aus den Nordstaaten, die den Winter so verbringen. Man findet aber in jedem noch so kleinen Ort diese Ansiedlungen für die nicht so Begüterten. Dort - und vor den ganz großen Villen hängen "Trump" Plakate, da hat er was zu tun! Extra für Jürgen, der behauptet wir essen nur und für Katharina - wir hatten ausgezeichntes griechisches Essen heute Abend!