25Sept
2016

Garberville

Wir sind immer noch oder schon wieder mitten in den Redwood-Wäldern. Gestern haben wir uns Eureka noch ein bißchen angesehen, dann auf dem Highway und auf Farmsträßchen bis Scotia geradelt. Die Strecke war jetzt nicht so sensationell - wir sind verwöhnt! In Scotia steht die weltgrößte Redwood-Sägemühle. Den Ort gibt es schon seit 1863, damals entstand die Sägemühle und ihr gehört auch heute noch der ganze Ort. Die Arbeiter wohnen in firmeneigenen Häuschen, Das Theater, der Supermarkt und das Museum sind komplett aus Holz. Genauso wie unser Hotel, das Scotia Inn, entstand in den 20 er Jahren, als hier der Auto Tourismus begann. Ein sehr schönes Hotel, auch sehr gut renoviert. Bei 11° und Nebel starteten wir heute morgen, bereits nach 10 Minuten lichtete sich dieser und die Sonne schien, ich zog meine Jacke schon mal aus. Nach 10 km hatten wir die "Avenue of the Giants" erreicht , eine 50 km lange schmale Straße durch den Humboldt Redwood State Park. In den 20er Jahren gegann die Gründung vieler Nationalparks, eigentlich der Zeit weit voraus. So gab es auch hier eine Society, die "groves" - Waldstücke an Interessierte verkaufte, die "ihren" Wald der Society überliessen. So begann ein umdenken und die Sägemühlen wurden zu Nachhaltigkeit erzogen. Wir hatten an dieser Weitsicht unsere Freude. Bei mäßigem Verkehr radelten wir die Strecke ab, wobei es natürlich einige Trailheads (Punkte von denen man aus wandern kann) zu den spektakulärsten Bäumen, Lichtungen oder umgestürzten Bäumen gibt. Ein sehr schön gemachtes Visitorcenter darf ebenfalls nicht fehlen. Ein Wald-Diorama eklärt welche Tier hier leben, welche Spuren man sehen kann usw. Dazu viele alte Photos von winzigen Ortschaften und homesteads (Einsiedler-Häuser) , die es bis 1964 gab, bevor eine 9 m hohe Flutwelle alles wegspülte. Der Wald zieht sich am Eel-River entlang,heute sahen wir ihn fast nicht, so wenig Wasser hat er, dafür die beeindruckenden Markierungen vom damaligen Wasserstand. Wir wären einige Meter unter Wasser geradelt. Gegen 11 Uhr wurde es immer wärmer, so heiß war es in den letzten Wochen nie, es hatte mindestens 35°, selbst im Wald war es richtig warm. Die Baumriesen sind unglaublich beeindruckend, manche bis zu 140 m hoch - wie hoch ist der Fernsehturm nochmal? und bis zu 3000 Jahre alt. Man kann sich gar nicht satt sehen. Die restlichen Kilometer mußten wir wieder auf dem  Highway zurücklegen - was für ein Unterschied!!

                                          wir radelten über 1 km an Holzstapeln vorrüber