19Oktober
2016

Newport Beach

Wir arbeiten uns so allmählich an der Küste entlang nach San Diego, noch trennen uns knapp 100mi (160 km). Das Wetter wird immer besser, immer wärmer, selbst heute Abend konnten wir kurzärmelig am Strand entlang spazieren. Stellenweise sind wir schon ganz schön braun oder auch nicht, um die Augen herum bin ich durch die Sonnenbrille ganz weiß und ähnle den Panzerknackern ! Die ersten 25 km waren schrecklich zu fahren heute,  viel Verkehr , eine Baustelle und als Höhepunkt führte die Straße durch Fabrik - und Hafenanlagen durch, wo ein Lastwagen nach dem anderen an uns vorbeidonnerte. Wir müssen erst mal nach Davos, damit sich unsere Lungen erholen.

 Industrieanlage am Los Angeles River

Doch dann kam ein Radweg, der uns geradewegs nach Long Beach brachte, wo wir das Queen Mary Schiff von außen besichtigen konnten

Die Skyline von Long Beach, einer Stadt mit 450 000 Einwohnern. Eigentlich radeln wir seit San Francisco durch dicht besiedeltes Gebiet. Im Umkreis von Los Angeles leben ca 13 Millionen Menschen und von Malibu bis jetzt Newport konnte ich weder einen Ortsanfang noch ein Ortsende feststellen. Feinster Sandstrand mit allem was man braucht seit Kilometern, kein Wunder , daß Jürgen Klinsmann hier wohnt und nicht mehr in Botnang! In Long Beach ist ein riesiger Hafen mit über 9000 Yachten, so wie jede Stadt bisher einen großen Yachthafen besitzt. Ich würde so allmählich gerne mal wieder eine Farm und Kühe sehen. 

 Von Long Beach über Huntington Beach, Surfside, Sunside radelten wir nach Newport Beach. Die Stadt hat auch 90 000 Einwohner, ich glaube so genau weiß keiner wo welche Stadt anfängt. Auch hier eine sehr schöne Pier, bis zu der in den 1920er Jahren ein Zug aus Los Angeles in nur 30 Minuten fuhr. Wie Los Angeles zu der Zeit das modernste und beste Metro-und Zugsystem besaß, bis es die Stadt an eine Gummireifenfirma verkaufte, die natürlich ihre Autoreifen verkaufen wollte. Heute gibt es ein paar wenige Straßenbahnen und  Busse, die stehen aber genauso im Stau. (Vergleiche zu einem Bahnchef, der von Daimler kommt sind rein zufällig). 

Heute hatten wir einen phantastischen Sonnenuntergang in Newport Beach!

Das ist für mich typisch amerikanisch - ohne einen Sack Eiswürfel und firewood begibt man sich nicht in die Wildnis und die kann schon der nächste Statepark sein. Typisch ist auch, daß beides offen vor dem Supermarkt liegt und nichts geklaut wird. Natürlich hat es Videokameras, aber es gibt Dinge die man einfach nicht macht. Dazu gehört auch das Hinweisschild zum Alkoholverbot im Freien. Kalifornien gehört zu den liberaleren Staaten, aber trinken in der Öffentlichkeit geht nicht. 

Where are you guys heading to? Diese Frage wird uns täglich mehrmals gestellt und die guys beantworten sie bereitwillig. Diesen kurzen freundlichen small talk schätze ich sehr, es ist immer ein Aufmunterung, läßt einen mit einem Lächeln zurück, kurz es hat was mit Lebensqualität zu tun.

Also guys, gute Nacht!