18Sept
2016

North Bend Oregon

Das Wetter!

Ja , das Wetter ist ein eigenes Kapitel wert. Hier ändert es sich so schnell von Hochsommer zu Nebel, Regen , kalter Wind und wieder Sonne, daß man mit Jacke aus und Jacke an kaum nachkommt!

Gestern morgen radelten wir von Florence an den Dünen entlang , um bei Oregon Dunes Overview Halt zu machen und dort zu wandern. War es zunächst nur bewölkt, wurde es an der Küste immer nebliger und die Sicht ließ sehr zu wünschen übrig. Wir stapften trotzdem einen Wanderweg entlang, der erst durch Sand, dann durch ein kleines Wäldchen führte, um dann am Pazifik zu stehen. War schon sehr impossant, bergauf - heißt das bei Dünen so? dünauf -  ist mühsam, nach 2 Schritten rutscht man einen wieder zurück. Erstaunlich trotzdem was auf dem sandigen Boden alles wächst. Es sind übrigens doch weite Teile abgesperrt, man kann nicht wild mit den Quads oder zu Fuß kreuz und quer durch die Dünen. Allerdings haben die ersten Siedler versucht mit Strandhaferanbau die Dünenwanderung aufzuhalten, was heute zur Folge hat, daß alles zuwächst. Gegen nachmittag fing es an zu nieseln. Wir hatten sowieso einen Wandertag eingeplant und nach 50 km ein Motel vorgebucht. So waren dann ganz froh, zeitig in Reedsport völlig durchnäßt unser Quartier zu beziehen. Es gibt nichts Schöneres als aus nassen Kleidern zu kommen und zu duschen! Da die Dachrinne genau vor unserem Fenster abfloß, konnten wir es die ganze Nacht plätschern hören....Heute morgen sah es aus, wie bei uns an einem trübsten Novembertag. In Regenkleidung gehüllt radelten wir los. Der Spaßfaktor tendiert gegen Null und man ist kurz davor sich die Sinnfrage zu stellen - was mache ich hier und warum?

Unterwegs kam ein weiterer Leuchtturm, zu dem hinradelten. Wir konnten ihn kaum finden in dem Nebel und Regen. Bestimmt hat man bei klarem Wetter eine schöne Sicht und Wale soll es auch geben.... Das Wasser drang allmählich in meine Schuhe und durch die Ärmel. Irgendwann ist jede Regenkleidung am Ende und wir auch! Vor North Bend kommt eine weitere lange Brücke, die steil bergauf geht, da große Frachtschiffe drunter durch passen müssen. Was tun? Der Verkehr war wieder enorm, die Straße schmal und dazu der Nebel. So schoben wir unsere Räder auf eine Art schmalem Gehweg fast 2 km !! Nach 4 Stunden radfahren gaben wir auf und quartierten uns in einem Motel ein. Wirklich, gibt es etwas Schöneres als aus nassen Kleidern zu kommen?

Wir trockneten wieder, wuschen unsere Klamotten und gegen 16 Uhr kam die Sonne! Unfassbar! Es wurde richtig warm und so beschlossen wir uns North Bend ohne Regen anzusehen. Ein richtig netter Ort, mit großer Geschichte, die Schiffahrt und der Holzhandel spielten hier eine große Rolle. Eine kleine Uferpromenade an der Bay entlang und einige ältere Häuser von 1910 zeugten vom einstigen Glanz. Wir schwitzten in der Sonne!! Nach unserem ausgiebigen Spaziergang, hatten wir ein leckeres Abendessen in einem irischen Pub: Shepards Pie und ein Essen, daß Madam sonst nur am St.Patricks Day zubereitet. Kohl, Corned Beef (eher Kassler) , Meerrettich und Bratkartoffeln, eine interessante Mischung, aber richtig gut! Dazu 2 Amber Biere, dermassen gesättigt  verliessen wir den Pub - und kamen in eine dichte kalten Nebelsuppe...Wie gesagt man kommt mit Jacke aus - und anziehen kaum nach!

Der Umpqua-Leuchtturm