31Oktober
2016

Parker Arizona

Unser Plan A ging heute auf! Von 29 Palms bis Parker sind es gute 180 km durch die menschenleere Mojave-Wüste. Unser Plan war zu Trampen - und er ging auf. Nach ca 35 Minuten hielten 2 junge chinesische Pärchen mit ihrem Pick-up Dodge. Ich will nicht verhehlen, daß wir schon ein wenig an einem Plan B arbeiteten, da nur so wenige Autos in diese Richtung fuhren. Die Alternative wäre irgendwie wieder zurück radeln oder versuchen ein Auto zu mieten gewesen.So luden wir erleichtert die Räder auf die Ladefläche und stiegen ein. Karl bekam den besten Platz und ich quetschte mich zu den dünnen Mädchen und dem anderen jungen Mann auf die Rückbank. Vielleicht erinnerten sie sich an den in ihrer Kultur verwurzelten Respekt, den man alten Menschen entgegenbringt. Sie sprachen jedoch kaum englisch, obwohl sie bereits seit 5 Jahren in den USA leben. Wohin sie fahren, konnten sie uns auch nicht genau sagen, aber für uns war klar, da kommt nichts unterwegs, also sind wir richtig. Etwas mulmig wurde uns , als Eva erklärte sie fahren nur 32 mi. Hoppla, dann stehen wir in der Wüste und haben ein Problem. Es stellte sich aber als Mißverständnis raus und sie fuhren bis Vidal Junction. Eine Kreuzung zweier Straßen von Nord nach Süd und West nach Ost, ca 30 km vor Parker im Niemandsland. Eine Tankstelle, ein kleiner Laden, eine Lastwagenkontroll-Stelle, das war's. Bruce fuhr sehr umsichtig, kilometerlang kam auch gar kein Auto. Wir haben nur rauskriegen können, daß sie schon 5 Jahre in den USA leben, zwei miteinander verheiratet sind und eine kleine Tochter haben. Wo sie genau wohnen und wohin sie unterwegs waren, blieb uns ein Rätsel. Unterwegs waren wir mehr wie einmal dankbar, daß sie uns mitgenommen haben. Nichts heißt wirklich nichts, Sand und kleine Büsche so weit das Auge reicht. Ein paar Berge kamen auch zwischendrin. Wir hätten die Strecke auch im Sommer, wenn es länger hell ist, nicht geschafft In Vidal Junction konnten wir sie nur mit Mühe davon abhalten uns bis Parker zu fahren, aber mit 4 Flaschen Wasser und einem Kilo Snickers entliessen sie uns dann doch! Was für ein Erlebnis! Es gibt sicher auch nicht allzuviele, die ihren Geburtstag mit trampen durch die Wüste feiern, in diesem Alter!

Nach Parker kamen wir dann sehr gut, die Straße ließ zu wünschen übrig , aber der Verkehr hielt sich in Grenzen. Wir überquerten den Colorado-River, der die Grenze zwischen Kalifornien und Arizona bildet und sind doch wieder in einer Wüstenstadt gelandet. Staubige, sandige Straßen, Palmen, die Straßenblocks sind angelegt aber nur wenige Häuser errichtet. Das hat schon wieder was von Endzeitstimmung.

Colorado-River                                              good-bye California

 

Impressionen aus dem Fast-Food                    Abend in Parker

Heute ist ja auch Halloween, hier merkt man gar nichts davon. Beim Abendessen saßen am Nebentisch ein paar geschminkte, ganz junge Krankenschwestern, die von der Kellnerin "Süßes" bekamen. Das war's. Der Halloween-Umzug war bereits am 23.10. hier, schade, daß wir das verpaßt haben.

Den Nachmittag haben wir mit der Planung der Weiterreise verbracht, nachdem Plan A wider Erwarten geklappt hat. Wir radeln zunächst weiter Richtung Norden zur Route 66 und zu einigen ghost-towns, yeah!!

Da radeln wir stundenlang durch den National-Park, wo überall vor Trantulas gewarnt wird und wo sehen wir eine ? Auf dem Highway!

  Das ist Reisen in den USA: Am Riesenwohnmobil hängt der Riesen-PKW, mit so einem Gespann käme man bei uns nirgends durch.

Ach Karl, ist der Geburtstag schon vorüber....dabei haben so viele an dich gedacht und mit guten Wünschen bedacht! Gab es doch das gute "Kilt-Lifter-Bier" in Parker.