23November
2016

Safford

Oh nein, Martin hat uns durchschaut, dachte ich doch, daß es ein Fehler ist, die "hoodoohs" zu beschreiben!! Es sieht wirklich aus wie in der sächsischen Schweiz..

Die Sonora-Wüste scheint endlos, wieder fuhren wir durch Buschlandschaft, ganz vereinzelt sieht man erneut Kakteen. Safford liegt immer noch knapp 1000m hoch. Da wir heute mal wieder mit dem Rad fahren wollten, suchten wir eine Strecke in einem State Park. Irgendwie hatten wir die Karte nicht richtig gelesen, wir waren noch nie in so einem winzigen State Park. 3 $ Eintritt pro Mann/Frau und obwohl wir jeden Weg abgeradelt haben, kamen wir auf 5 km!! Na ja, er lag an einem angelegten See und war somit ganz malerisch. Am Picknick-Platz trafen wir zwei orthodoxe Pfarrer, nebst Gattin. Da wir sowieso das Serbisch-Orthodoxe Kloster Saint Paisius besichtigen wollten , fragten wir die Pfarrer, wie man dahin kommt, da er sehr abgeschieden liegt. Es erinnerte sehr an Begegnungen in Griechenland. Wir radelten jedenfalls los, nach 2 km hörte der Asphalt auf und auf einer Staubstraße ging es weiter. Das Kloster liegt ganz abgeschieden in der Wüste. Man kommt an einen Zaun und meldet sich über eine Sprechanlage an, dann öffnet sich das Tor. "Fahren Sie zum Parkplatz und gehen Sie dann zum Buchladen" - so lautete unsere Anweisung. Dort wurden wir freundlich begrüßt und bekamen erst mal Kleidung, um uns zu verhüllen. Es wird mir ewig ein Rätsel sein, warum man in diesen lächerlichen Röcken und Schals - Karl bekam eine lange Hose und ein langärmeliges Hemd- für einen Kirchenbesuch würdiger aussehen soll. Egal, willig verhüllten wir uns und Schwester Joanna zeigte uns die große, sehr neue und sehr schöne Kircke. Sie erbauten sie im Jahr 2009 und auf Photos sieht man , wie die 21 Schwestern selbst mitanpackten. Alle Holzarbeiten kommen aus Rumänien, ebenso die wunderschön geschnitzte Ikonostase. Klöster haben immer eine ganz eigene Aura, Ruhe, Stimmung, wie man es auch nennen mag. Es war jedenfalls sehr schön und als wir gerade gehen wollten, kam Pfarrer Philipp (vom Picknick-Platz) und begrüßte uns wie alte Bekannte. 

Wir radelten wieder auf unserer Staubstraße zurück und mit dem Auto nach Safford, wo wir in der gleichen Espresso-Bar wie im letzten Jahr einkehrten. Trotz später Stunde tranken wir einen, hoffentlich können wir schlafen, aber manche Dinge müssen einfach sein!

Roper-Lake State Park bei Safford

Staubstraße und Friedhof am Wege, vermutlich eingezäunt, um  Tiere fern zu halten.

 

   well dressed                              Pfarrer Philipp