30November
2016

Scottsdale bei Phoenix Tag 3

Tag 3 haben wir zu einer kleinen Radtour zum Papago Park und seinen Steinformationen zu machen. Auch dorthin führt ein Radweg an einem Kanal entlang, ich sah meine gefiederten Freunde, die Quails und unsere geliebten Seguara-Kakteen nochmals. Die Felsformationen ragen einfach so aus der Landschaft, bieten einen wunderbaren Rund-um-Blick und als Attraktion "hole in the rock". Nach dem Ausflug, bei strahlendem Sonnenschein und noch ein bißchen wärmer als gestern, radelten wir ins Motel zurück. Es war inzwischen so warm in der Sonne, daß ich eine kleine Runde im Pool geschwommen bin. Anschließend packten wir unsere Taschen und brachten alles zum Radladen, der bis morgen unsere Räder verpacken wird. Peter scheint das im Griff zu haben. Zurück ging es dann 3 km zu Fuß auch am Kanal entlang. Da wir noch Zeit hatten, bummelten wir in einer Riesen-Mall. Bei all den Armani, Mont Blanc, Gucci, Tiffany und sonstigen Läden fielen wir in unseren Radklamotten schon ein wenig auf! In der Abendsonne und bei deutlich kühleren Temperaturen, schlenderten wir zum Motel zurück. Nach kurzer Dusch-Pause planten wir unser Abendessen, Hamburger sollten es heute nochmal sein. Bei "Rehaburger" waren wir genau richtig, es waren wahre Monsterburger!! Aber sehr, sehr gut! 

Nachdem wir in den letzten 5 Jahren jeweils 3 Monate in den USA waren, also fast 1 Jahr hier gelebt haben (!) ist es Zeit für ein Fazit:

Die Landschaft, die Freundlichkeit, die Hilsbereitschaft, die Großzügigkeit ist einzigartig. Kleines Beispiel heute morgen: der Hausmeister des Hotels grüßt uns freundlich"How are you doing today?" - "Fine, and you?" - "Fabulous, bright sunshiny day, wonderful". Da geht es einem doch gleich viel besser, wenn jemand so freundlich antwortet, statt in einem Muffelton.

Die Selbstverständlichkeit mit der die US-Amerikaner davon ausgehen, daß sie im tollsten Land der Welt leben, macht vieles einfacher für sie. Wobei bei den Nicht-Trump Wählern der Schock tief sitzt, dennoch sind sie der Meinung, daß das tollste Land auch ihn übersteht. Es ist ein Land voller Gegensätze, in den Naturparks ist alles "nature", da gibt es kein Restroom mit Wasserspülung, da wird nicht in die Natur eingegriffen. Andererseits kann man stundenlang mit laufendem Motor vor dem Geschäft stehen und drinnen einkaufen. Das ist auch ein großer Unterschied, hier ist wenig abgeschlossen und verriegelt, man geht mit großem gegenseitigen Vertrauen auf einander zu. OK, in der Bronx mag das anders sein. Aber wir fühlten uns in all den Jahren nie irgendwo unwohl oder bedroht. Das macht das Reisen hier auch sehr angnehm, man begegenet sich mit großem Respekt. Es ist nie stressig oder jemand ist unfreundlich, weil wir irgendetwas nicht gleich verstanden haben. Im Gegenteil, interessiert fragt man nach woher wir kommen und es stellt sich heraus, daß der grand-grandfather aus Germany kam und das ist natürlich "awesome". Geduldig wartet man in der Schlange und wenn jemand die Cent abzählt, verdreht keiner die Augen. Als Deutsche muß ich natürlich ein Haar in der Suppe finden, die Schere zwischen arm und reich ist noch größer als bei bei uns. Doch gehört es sich hier, daß wer kann, gibt oder hilft etwas. Da sind die großen Spender, die einen Park anlegen lassen und dafür eine Plakette bekommen, oder viele kleine Spender, die zusammen das Heimatmuseum betreiben, natürlich die ganzen volonteers, die alte Menschen transportieren und das Land am Laufen halten, ist mein Eindruck manchmal. Der Zusammenhalt und die Solidarität erscheint mir sehr groß, dennoch bekommen sie "goosebumps", wenn sie von unseren Sozialabgaben hören, das ist purer Kommunismus in ihren Augen! Ich habe auch noch nie so viele so dickleibige Menschen gesehen und andererseits so viele schlanke, duchtrainierte. Oder wie Heike Pirngruber, das pushbikegirl, eine Radlerin , die schon seit Jahren in der ganzen Welt unterwegs ist, treffend bemerkt; die Amerikaner haben die dicksten Menschen und die meisten Olympiasieger! 

Scottsdale Old Town

                                                                                  Phoenix

           

Karl im Glück                    so warm wurde es heute nachmittag!

 

 Morgen Abend um 20 Uhr 40 heißt es "Have a good one" - "Be save" - "Happy trails" - "See you, guys" - "God bless you" und wir steigen ins Flugzeug. Bereits 10 Stunden später sind wir in London Heathrow 13 Uhr 30 Ortszeit, dann haben wir 2 Stunden 40 Minuten um von Terminal 3 zu Terminal 5 zu kommen, wo der Airport guide schon 90 Minuten veranschlagt. Toi,Toi,Toi sag' ich da nur....dann wären wir am Freitag Abend um 18 Uhr 45 in Stuttgart. Ziemlich ermattet, vermute ich mal.