02Oktober
2016

Sonntag in San Francisco

Ein weiterer Sommertag, für hiesige Verhältnisse jedenfalls, gab uns die Gelegenheit kreuz und quer, vor allem bergauf und berab durch San Francisco zu radeln. Zwei kurze Regenschauer unterbrachen unsere sight-seeing Reise, jedes Mal mit einer günstigen Möglichkeit zum unterstehen. Glück muß man haben! Zunächst radelten wir in Richtung Westen zu Heights Ashbury, dem Stadtteil an dem der Summer of Love seinen Anfang nahm. Ein bißchen Flair hat es immer noch, doch im Peace Café, wo wir letztes Mal mit der Besitzerin Sami Sunchild über das Leben und Reisen sprachen, ist nun ein Antiquitätenladen. Ich fürchte sie ist mittlerweile verstorben. Auch hier unglaublich viele Obdachlose, Menschen die keinerlei Perspektive im Leben mehr haben werden. Es war auch ganz schön depremierend.  Vor dem ehemaligen Wohnhaus von Jimi Hendrix legten wir eine Gedenkminute (ich für "All along the watchtower")ein und radelten durch die prachtvollen Straßen mit den viktorianischen Häusern, jedes ein Schmuckstück. So erreichten wir den Golden Gate Park. Hier ist für jeden was geboten, Tretboot fahren, Radfahren, Young Museum, Japanischer Garten, Rosengarten, dann Veranstaltungen in Eigenregie, wie Swing tanzen für jedermann, Tai Chi Kurse usw. Wir schauten uns alles eine Weile an und gingen dann zum City Big Band Konzert, das seit 134 Jahren sonntags um 13 Uhr stattfindet. Heute war das diesjährige Abschlußkonzert, im April 2017 geht es weiter. Über den  Presidio - Park gelangten wir an die Küste und hatten nochmals einen Blick auf die Golden Gate Brücke. Schon ein überaus beeindruckendes Bauwerk - von allen Seiten. Am dortigen Aussichtspunkt trafen wir einen Heidenheimer, der für eine Glasfirma arbeitet und diese für Apple die stores und nun den Hauptsitz baut. Das war ein sehr nettes, schwäbisches und interessantes Gespräch. Am Spätnachmittag mußten wir steil bergauf zur Lombard-street, der steilsten und kurvigsten Straße (der Welt?), jedenfalls wird dort von der Polizei der Verkehr geregelt, um Autos und Fußgänger in Zaum zu halten. Wir haben uns nicht getraut hinunter zu fahren, erstens ist es unglaublich steil und zweitens ist die Straße geplättelt und ich war mir nicht sicher wie rutschig das wird. Außerdem hängt dir ein Auto am Hinterrad bei dem ich auch nicht weiß, ob er fahren kann!! Weiter ging es durch die Stadt nach downtown, wo neben den Luxus-Geschäften am Union Square, die Obdachlosen liegen.

Ein doch auch zwiespältiger Sonntag ging zu Ende. Einerseits war es richtig schön entspannt, doch die Armut bedrückt.  

Das Rathaus

                                                                 Jimi Hendrix lebte hier

Lombard Street mit Blick über die Stadt