23Sept
2016

Eureka California

Die Redwod- Bäume sind schon sehr, sehr beeindruckend. Man fühlt sich sehr klein neben diesen Riesen. Auch unsere Wälder sind groß, beeindruckend und grün, aber die Redwood Wäldern mit den Farnen, dem Moos, das von den kleineren Bäumen, den Sitka Fichten u.a herabhängt, den umgestürzten Baumriesen vermitteln eine fast mystische Athmosphäre. Ich hätte tatsächlich Scheu einen solch alten Baum zu fällen, ihr Bestand schrumpft leider weiter. Das Motel in Orick war auch sehr kurios. Die Zeit blieb in den 60ern stehen, immer wenn etwas Geld da ist, wird renoviert und Möbel ersetzt. Das Zimmer war einfach , aber sehr sauber, Das dazugehörende Café mit verschrammten Resopaltischen und Theke hatte auch einen ganz eigenen Charme. Orick ist in 10 Jahren bestimmt eine Geisterstadt, kaum jemand wohnt noch dort und wenn das Motel nicht mehr existiert, finden der Spüler und die tätowierte, gepiercte Kellnerin auch so schnell keinen neuen Job.

Bei bewölktem Himmel und erstaunlicher Wärme (mind.18°) machten wir uns auf den Weg. Zunächst auf dem Redwood - Highway, später fanden wir einen Radweg bzw. den Old Highway, der sich in küstennähe an den Buchten entlang windet. Das war gleich viel angenehmer, nur das Gebell der Seehunde begleitete uns. In Trinidad machten wir Pause - dort tauchten wir in eine ganz andere Welt. Im Beachside Organic Café gibt es kein Resopal, echte Holztische an denen man zusammensitzt und sich gegenseitig bestätigt, wie "awesome" doch alles ist. Dieser Gegensatz hat uns fast überwältigt. Der Bagel und Cappuccino waren jedoch sehr gut. Die Küstenstraße ging nach einigen Kilometern in Farmstraßen über und nur die letzten 15 km waren wir wieder auf einer Hauptstraße. Eureka hat fast 28000 Einwohner und lebt von seinem viktoianischen Erbe. Um 1880 bauten sich die reichen Holz - und Sägemühlenbesitzer ihre Villen. Nach dem Niedergang der Holzwirtschaft war kein Geld da, um Neues zu bauen, so konnten nach 1970 viele der Häuser wieder renoviert werden und sind eine Touristenattraktion. Wir fuhren mit dem Rad einige Straßen auf und ab, doch wenige Blocks neben den schönen Restaurants und Läden ist auch hier bittere Armut. Wir kamen an einer Mission vorbei, an der Essen und Kleidung ausgegeben wird, es bricht einem das Herz. Ich glaube hier fällt am noch schneller durch alle Raster als bei uns.

Den Abend haben wir in einer Brauereigaststätte mit Amberbier und Gulasch (?) beschlossen.